Nach der etwas holprigen aber letztlich doch erfolgreichen Einreise stand meinem Kurztrip durch Malaysia nichts mehr entgegen. Anders als für gewöhnlich, war ich für fünf Tage alleine unterwegs. Während ich im Vorfeld oft etwas ungläubig angeschaut wurde, wenn ich von meiner Solo-Reise erzählte, finde ich daran überhaupt nichts Außergewöhnliches. Zwar reise ich auch lieber in einer Gruppe, aber die Flexibilität und die erzwungene Offenheit anderen Reisenden gegenüber haben auch etwas für sich. So kam es dann auch, dass ich in Kuala Lumpur zufällig einen Mitstreiter getroffen bin, der exakt die gleiche Reiseroute verfolgte. Aber der Reihe nach.
Meine Reiseroute führte von Singapur aus die Westküste der malaysischen Halbinsel entlang gen Norden über Melaka und Kuala Lumpur bis auf die Insel Penang. Melaka ist ein mittelgroßes Kolonialstädtchen mit viel Charme aber auch reichlich Kitsch. Die Hinterlassenschaften von Portugiesen, Holländern und Briten haben Melaka den Status als Weltkulturerbe beschert. Überzeugt hat mich jedoch vor allem der lebendige Nachtmarkt mit zahlreichen kulinarischen Spezialitäten aus der Region. Über Kuala Lumpur brauche ich wohl nur wenig Worte zu verlieren. Auf mich wirkte die Stadt wie ein Mischling aus Bangkok und Singapur. In einem etwa zehnstündigen Gewaltmarsch habe ich es fertig gebracht, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt an einem Tag zu besichtigen. Die Petronas Towers bildeten dabei einen gelungenen Abschluss. Eben dort traf ich dann auch Oliver, der zwar in Deutschland geboren aber in den USA aufgewachsen ist und sein Studium in den Niederlanden absolviert hatte. Drei Staatsbürgerschaften hat auch nicht jeder. Am Abend durften wir uns auf der Dachterrasse unseres Hostels als Team Deutschland im Bierpong beweisen. Nach vier Siegen in Folge verweigerte uns die Animateurin allerdings das Bier für eine weitere Runde. Schade! Den letzten Teil meiner Reise auf die vermeintlich schöne Insel Penang habe ich dann auch mit meinem Teamkollegen gemeinsam bestritten. Zwar hat die Insel durchaus ihre schönen Seiten, allerdings ist sie auch ein Industriestandort mit allen Vor- und Nachteilen. Im Rahmen einer Rollertour konnten wir uns davon ein ganz gutes Bild machen. Vor der Heimreise habe ich mir noch einige Teile des historischen Städtchens Georgetown angeschaut. Sehr überrascht hat mich, dass hier im ersten Weltkrieg die deutsche S.M.S. Emden einen russischen Kreuzer Schemtschug versenkt hat. Kein Grund zum Stolz, aber dennoch erstaunlich, schließlich liegt Malaysia nicht in der Nordsee.
Schlussendlich hatte ich ein paar sehr schöne Tage in Malaysia mit vielen netten Bekanntschaften und Geschichten. Zumindest eine von diesen soll an anderer Stelle aufgegriffen werden. Bis dahin verbleibe ich mit einer Anekdote von Oliver, der doch allen Ernstes von Mitschülern aus den USA gefragt worden war, wie viele Autostunden es denn bis nach Holland bräuchte. Während die Ignoranten schon mal ins Auto steigen, erzählen den Rest von meiner Reise wie so oft die Bilder.
Sehr coole Bilder wieder!!!
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