Leider spiegelt sich in den Karten vieler Restaurants in Vietnam der Irrglaube wieder, man würde westlichen Besuchern eine Freude bereiten, indem man 'Western Food' anbietet. Beim Anblick einer hiesigen Spaghetti Carbonara dreht sich einem jedoch der Magen um. Ich habe es einmal mit einem Burger versucht - besser nicht! Es darf auch stark bezweifelt werden, dass man hier überhaupt alle notwendigen Zutaten für westliche Speisen bekommt. Obwohl mich auch die vietnamesische Küche bisher nicht vollends überzeugt hatte, wollte ich mir den Kochkurs im Weltkulturerbe-Städtchen Hoi An nicht entgehen lassen. Die Kochschule Morning Glory war mit US$ 27 zwar recht teuer, dafür aber auch allseits empfohlen. Das Investment sollte sich lohnen. Nach einem ausführlichen Besuch auf dem lokalen Markt mit Erklärungen zu verschiedenen Früchten, Nudeln, Gewürzen, Fisch und Fleisch wurden in der Hochschule selbst 5 Gerichte zubereitet.
1. Kohlsuppe
Traditionell bereitet die Braut diese Suppe am Tag nach der Hochzeit für die Familie ihres Gatten zu. Kein allzu schlechter Brauch. Die Suppe ist ziemlich lecker. Hauptbestandteil sind zwei mit Garnelenpaste gefüllte Kohlblätter.
2. Frische Frühlingsrollen
Frühlingsrollen können gebraten, frittiert, gegrillt oder eben auch frisch zubereitet werden. Neben einem Haufen an Kräutern sind in dieser unter anderem Garnelen, Schweinefleisch und Vermicellinudeln enthalten. Dazu gibt es eine Sauce aus Limettensaft, Zucker, Knoblauch, Chili und vor allem Fischsauce.
3. Mariniertes Hähnchen
Leider waren meine Hände nach dem Marinieren viel zu schmutzig um noch ein Bild von dem Ergebnis zu machen. Die Marinade war aber in jedem Fall klasse. Mit dabei: Kurkuma, Zitronengras, Meeressalz, Zucker, Pfeffer, Fünf-Gewürze-Pulver, Limettenblätter, Knoblauch, Frühlingszwiebel, Chili, Sesamöl und natürlich Fischsauce.
4. Knuspriger Hoi An Pfannkuchen
Nicht wirklich vergleichbar mit unserem Pfannkuchen. Der Teig besteht aus Reis, Mungobohnen, Wasser, Kurkuma, Frühlingszwiebeln und Kokosmilch und wird zusammen mit ein bisschen Schweinefleisch und Schrimps sehr heiß gebraten. Einige der Pfannen mutierten aufgrund des heißen Öls auch gerne mal zum Flammenwerfer. Oben drauf gibt es schließlich Kräuter sowie sehr Dünne Scheiben von grüner Banane und Sternfrucht. Die oben bereits beschriebene Sauce zum Dippen (Fischsauce!) darf auch hier nicht fehlen.
5. Mangosalat
Mit dem Aufschneiden einer Mango habe ich mich schon immer etwas schwer getan. Hier gibt es dafür ein nützliches Werkzeug, das jeder Teilnehmer zum Abschluss sogar geschenkt bekommen hat. Neben der Mango braucht man für den Salat außerdem Zwiebeln, vietnamesische Minze, Sesamsamen, angebratene Frühlingszwiebeln, Limettensaft, Zucker, Knoblauch, Chili und - ihr ahnt es - Fischsauce.
Mit diesem Geschmackserlebnis ist in jedem Fall bewiesen, dass die vietnamesische Küche sich hinter keiner anderen auf dieser Welt verstecken muss. Sehr ausgeglichen, gut gewürzt und dabei auch noch gesund. Umso mehr ein Grund, die vermeintlich westliche Küche in Vietnam zu meiden. Wer es selbst mal mit vietnamesischer Küche versuchen möchte findet weitere Rezepte in dem eigenen Morning Glory Kochbuch "Taste Vietnam".




Also, jetzt muss ich das mit dem Kommentar mal ausprobieren, weil deine Oma, da irgendwie Schwierigkeiten hat, gell Oma. Es ist mal wieder ein großer Spaß dir auf deinen Reisen zu folgen und ich erwarte die Einladung zum vietnamesischen Abend cooked by Benedikt schon sehnlichst, liebe Grüße deine untreue Tante
AntwortenLöschenDas sieht alles echt sehr sehr lecker aus!!! Wer braucht da schon Burger & Co? ;-)
AntwortenLöschenDie Einladung zum vietnamesischen Essen lasse ich gerne folgen. Allerdings könnte es da ein kleines Problem mit der Beschaffung der Zutaten geben. Aber wir bekommen da schon etwas Leckeres hin. :-)
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