Nach meiner exquisiten Anreise kam ich am Dienstagabend schließlich in Hong Kong an. Unser Hostel war so ziemlich der krassest mögliche Gegensatz zum Luxus, den ich während des Fluges erfahren hatte. Ohne es zu wissen, hatten wir uns in den berüchtigten Chungking Mansions eingemietet. Dieser Komplex besteht hauptsächlich aus Shops, die unnütze Dinge verkaufen, und versifften Unterkünften, die zu den wenigen bezahlbaren Alternativen in Hong Kong zählen. Die hygienischen Umstände sind jedoch mindestens fragwürdig. In unserem Hostel konnte man es für eine Nacht noch ganz gut aushalten. Die Erleichterung, die letzten zwei Nächte bei einem Studienkollegen aus Bachelorzeiten verbringen zu können, war trotzdem sehr groß.
Neben der abenteuerlichen Unterkunft erwartete mich in Hong Kong vor allem eins: Nebel. Über die drei mir verbliebenen Tage hinweg schwankte die Sicht zwischen schlecht und sehr schlecht. Ziemlich doof für eine Stadt mit einer der beeindruckendsten Skylines der Welt. Für einen Horrorfilm hätte die Kulisse sehr gut getaugt, für schöne Fotos aber eher weniger. Dennoch habe ich versucht das Beste aus der Situation herauszuholen und bin zwei Tage lang mit dem Doppeldeckerbus durch die Stadt gecruist. Am Mittwochabend haben wir außerdem das Pferderennen im Happy Valley besucht. Die sechsstöckige Tribüne und die Beleuchtung der riesigen Rennstrecke bei Nacht mit der Rückseite der Skyline Hong Kongs im Hintergrund sind mindestens so beeindruckend wie der Wert, den solch eine Immobilie inmitten von Hong Kong haben muss. Insgesamt ist es mir trotz dem miesen Wetters glaube ich gelungen, einen guten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Für die Aussichtspunkte muss ich dann wohl noch einmal wiederkommen.
Die Anzahl der Fotos aus Hong Kong ist deshalb auch etwas begrenzt. Aber dafür lachen in Thailand ja nicht nur die Menschen, sondern auch die Sonne sehr gerne. Jetzt heißt es noch einmal zwei Wochen arbeiten und lernen, bevor es dann gemeinsam mit meiner Freundin auf Reisen geht.
Ein Semester Thailand
Samstag, 1. Dezember 2012
Dienstag, 27. November 2012
Es hätte schlimmer kommen können.
Das Wochenende war kurz. Gleich nach meiner Rückkehr aus Malaysia am Freitagabend hieß es Hausaufgaben machen und Case Studies bearbeiten. Nach den Vorlesungen am Samstag und Sonntag mussten bereits alle Aufgaben für das nächste Wochenende erledigt werden. Denn: Am Montag stand eine weitere Kurzreise an. Ziel: Hong Kong.
Praktischerweise war mein Studienkollege aus Bangkok bereits seit Donnerstag vor Ort und wollte noch bis Mittwoch bleiben. Im Anschluss hatte ich noch für zwei Tage Unterkunft bei einem ehemaligen Kommilitonen aus Iserlohn, der mittlerweile in Hong Kong beim TÜV Rheinland arbeitet, gefunden. Umso besser, dass ich mit den gesammelten Bonusmeilen aus meinem Auslandssemester in Neuseeland einen Freiflug im Emirates A380 von Bangkok nach Hong Kong und zurück buchen konnte.
Voller Vorfreude bestieg ich also am Montagnachmittag den Flieger, schlemmte mich in meinen Sitz und startete einen Film auf meinem Entertainmentsystem. Aufgrund von Problemen mit der Klimaanlage musste plötzlich vorübergehend der gesamte Strom im Flugzeug abgeschaltet werden. Als nach etwa 45 Minuten nach Boarding auch die lokalen Techniker nichts mehr ausrichten konnten, mussten alle wieder aussteigen. Zunächst wurden wir auf 17:00 vertröstet, später dann mit einem Essensgutschein auf 19:00. Um 19:00 wurde der Flug gecancelt: Abfahrt ins Hotel.
Ein Tag Hong Kong war damit verloren, aber: es hätte schlimmer kommen können. Das Hotel entpuppte sich als das The Grand Four Wings Convention Hotel (5 Sterne versteht sich), mein Doppelzimmer lag auf dem 10. Stock. Dazu ein Buffet zum Abendessen, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Auf's Erste war man also über die verlorene Nacht in Hong Kong hinweggetröstet. Dort hätte ich wohlgemerkt im Chungking Mansions gewohnt. Jeder der "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" gesehen hat, weiß Bescheid. Alle anderen können gerne mal die Suchmaschine anwerfen.
Am Dienstag sollte ich schließlich um die gleiche Uhrzeit wie am Vortag Richtung Hong Kong abfliegen. Mein neues Ticket schien am Gate jedoch Probleme zu bereiten. Leichte Panik stieg in mir auf, als die Stewardess meinen Boarding Pass kurzerhand in Stücke riss und entsorgte. Doch dies war nichts weniger als die Klingel zum Jackpot: Upgrade in die Business Class. Im A380 von Emirates. Geil!
Die Annehmlichkeiten des Fluges wusste ich durchaus zu genießen. Den Aufpreis gegenüber der Economy Class wären sie mir allerdings niemals wert. Am herausragensten ist wohl die Bar, die zwischen Start und Landung bewirtschaftet wird. Nicht umsonst verließen einige Asiaten um mich herum das Flugzeug mit roten Nasen. Nicht wirklich business-like. Die erweiterte Getränkekarte und der Komfortsitz gehören wohl eher zu den Selbstverständlichkeiten. Schade, dass der Flug nur vier Stunden gedauert hat. Aber wie gesagt, es hätte Schlimmer kommen können.
Praktischerweise war mein Studienkollege aus Bangkok bereits seit Donnerstag vor Ort und wollte noch bis Mittwoch bleiben. Im Anschluss hatte ich noch für zwei Tage Unterkunft bei einem ehemaligen Kommilitonen aus Iserlohn, der mittlerweile in Hong Kong beim TÜV Rheinland arbeitet, gefunden. Umso besser, dass ich mit den gesammelten Bonusmeilen aus meinem Auslandssemester in Neuseeland einen Freiflug im Emirates A380 von Bangkok nach Hong Kong und zurück buchen konnte.
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| Emirates A380 |
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| Nachtischbuffet |
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| Komfortsitz |
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| Bar in der Business Class |
Standort:
Tsim Sha Tsui, Hongkong
Samstag, 24. November 2012
Malaysia
Nach der etwas holprigen aber letztlich doch erfolgreichen Einreise stand meinem Kurztrip durch Malaysia nichts mehr entgegen. Anders als für gewöhnlich, war ich für fünf Tage alleine unterwegs. Während ich im Vorfeld oft etwas ungläubig angeschaut wurde, wenn ich von meiner Solo-Reise erzählte, finde ich daran überhaupt nichts Außergewöhnliches. Zwar reise ich auch lieber in einer Gruppe, aber die Flexibilität und die erzwungene Offenheit anderen Reisenden gegenüber haben auch etwas für sich. So kam es dann auch, dass ich in Kuala Lumpur zufällig einen Mitstreiter getroffen bin, der exakt die gleiche Reiseroute verfolgte. Aber der Reihe nach.
Meine Reiseroute führte von Singapur aus die Westküste der malaysischen Halbinsel entlang gen Norden über Melaka und Kuala Lumpur bis auf die Insel Penang. Melaka ist ein mittelgroßes Kolonialstädtchen mit viel Charme aber auch reichlich Kitsch. Die Hinterlassenschaften von Portugiesen, Holländern und Briten haben Melaka den Status als Weltkulturerbe beschert. Überzeugt hat mich jedoch vor allem der lebendige Nachtmarkt mit zahlreichen kulinarischen Spezialitäten aus der Region. Über Kuala Lumpur brauche ich wohl nur wenig Worte zu verlieren. Auf mich wirkte die Stadt wie ein Mischling aus Bangkok und Singapur. In einem etwa zehnstündigen Gewaltmarsch habe ich es fertig gebracht, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt an einem Tag zu besichtigen. Die Petronas Towers bildeten dabei einen gelungenen Abschluss. Eben dort traf ich dann auch Oliver, der zwar in Deutschland geboren aber in den USA aufgewachsen ist und sein Studium in den Niederlanden absolviert hatte. Drei Staatsbürgerschaften hat auch nicht jeder. Am Abend durften wir uns auf der Dachterrasse unseres Hostels als Team Deutschland im Bierpong beweisen. Nach vier Siegen in Folge verweigerte uns die Animateurin allerdings das Bier für eine weitere Runde. Schade! Den letzten Teil meiner Reise auf die vermeintlich schöne Insel Penang habe ich dann auch mit meinem Teamkollegen gemeinsam bestritten. Zwar hat die Insel durchaus ihre schönen Seiten, allerdings ist sie auch ein Industriestandort mit allen Vor- und Nachteilen. Im Rahmen einer Rollertour konnten wir uns davon ein ganz gutes Bild machen. Vor der Heimreise habe ich mir noch einige Teile des historischen Städtchens Georgetown angeschaut. Sehr überrascht hat mich, dass hier im ersten Weltkrieg die deutsche S.M.S. Emden einen russischen Kreuzer Schemtschug versenkt hat. Kein Grund zum Stolz, aber dennoch erstaunlich, schließlich liegt Malaysia nicht in der Nordsee.
Schlussendlich hatte ich ein paar sehr schöne Tage in Malaysia mit vielen netten Bekanntschaften und Geschichten. Zumindest eine von diesen soll an anderer Stelle aufgegriffen werden. Bis dahin verbleibe ich mit einer Anekdote von Oliver, der doch allen Ernstes von Mitschülern aus den USA gefragt worden war, wie viele Autostunden es denn bis nach Holland bräuchte. Während die Ignoranten schon mal ins Auto steigen, erzählen den Rest von meiner Reise wie so oft die Bilder.
Meine Reiseroute führte von Singapur aus die Westküste der malaysischen Halbinsel entlang gen Norden über Melaka und Kuala Lumpur bis auf die Insel Penang. Melaka ist ein mittelgroßes Kolonialstädtchen mit viel Charme aber auch reichlich Kitsch. Die Hinterlassenschaften von Portugiesen, Holländern und Briten haben Melaka den Status als Weltkulturerbe beschert. Überzeugt hat mich jedoch vor allem der lebendige Nachtmarkt mit zahlreichen kulinarischen Spezialitäten aus der Region. Über Kuala Lumpur brauche ich wohl nur wenig Worte zu verlieren. Auf mich wirkte die Stadt wie ein Mischling aus Bangkok und Singapur. In einem etwa zehnstündigen Gewaltmarsch habe ich es fertig gebracht, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt an einem Tag zu besichtigen. Die Petronas Towers bildeten dabei einen gelungenen Abschluss. Eben dort traf ich dann auch Oliver, der zwar in Deutschland geboren aber in den USA aufgewachsen ist und sein Studium in den Niederlanden absolviert hatte. Drei Staatsbürgerschaften hat auch nicht jeder. Am Abend durften wir uns auf der Dachterrasse unseres Hostels als Team Deutschland im Bierpong beweisen. Nach vier Siegen in Folge verweigerte uns die Animateurin allerdings das Bier für eine weitere Runde. Schade! Den letzten Teil meiner Reise auf die vermeintlich schöne Insel Penang habe ich dann auch mit meinem Teamkollegen gemeinsam bestritten. Zwar hat die Insel durchaus ihre schönen Seiten, allerdings ist sie auch ein Industriestandort mit allen Vor- und Nachteilen. Im Rahmen einer Rollertour konnten wir uns davon ein ganz gutes Bild machen. Vor der Heimreise habe ich mir noch einige Teile des historischen Städtchens Georgetown angeschaut. Sehr überrascht hat mich, dass hier im ersten Weltkrieg die deutsche S.M.S. Emden einen russischen Kreuzer Schemtschug versenkt hat. Kein Grund zum Stolz, aber dennoch erstaunlich, schließlich liegt Malaysia nicht in der Nordsee.
Schlussendlich hatte ich ein paar sehr schöne Tage in Malaysia mit vielen netten Bekanntschaften und Geschichten. Zumindest eine von diesen soll an anderer Stelle aufgegriffen werden. Bis dahin verbleibe ich mit einer Anekdote von Oliver, der doch allen Ernstes von Mitschülern aus den USA gefragt worden war, wie viele Autostunden es denn bis nach Holland bräuchte. Während die Ignoranten schon mal ins Auto steigen, erzählen den Rest von meiner Reise wie so oft die Bilder.
Montag, 19. November 2012
What happens if you lose your departure card in Singapore?
When entering an Asian country you usually have to fill in a form which consists of an arrival card and a departure card. The arrival card has to be handed in at the immigration office, the departure card needs to be carried until, well, departure obviously. So far so good. The question is what happens in the unlikely event of the departure card being stolen or lost. In Thailand the answer is easy: Just fill in a new departure card when leaving the country. However, in Singapore things are a little bit different as authorities are known to be much stricter than elsewhere in Asia. And indeed, the departure card has a unique code on it, linking it to the arrival card you handed in previously. And of course it had to be me to test what happens if you loose it.
Although I don't know it for sure, I must have lost the slip when looking for my credit card in my top secure money belt. Recognizing it on the day before heading on to Malaysia I asked at the reception of the hotel what would be the best thing to do. They recommended to call the immigration office. Because it was already too late to do so on the same day, I postponed it. The day after however, the tight schedule of our group of the German National Academic Foundation and my hangover left me with no possibility to make the call. Thus, I arrived at the counter for the Bus to Malaysia asking what usually happens at the border in this case. But somehow I seemed to the first person to encounter this problem. All they could tell me was that this might be a severe problem. As the bus was leaving I thought I just might give it a chance and see what happens.
When travelling from Singapore to Malaysia by bus you have to stop two times. First, before leaving the island to emigrate from Singapore. Second, after a short ride over the bridge and a few kilometres of fenced highway to immigrate into Malaysia. The critical part obviously was the first one.Especially because at both stops the bus leaves after a certain time and passengers who do not proceed fast enough are left behind (i am not kidding).
In the end, everything went out quite smoothly. After waiting what felt like ages I arrived at the emigration desk, committing that I had lost my departure card. I was led to the backoffice where I had to fill in an official replacement card and let my fingerprints being scanned. Overall this took about 15 minutes but I was lucky to be the only guy in trouble and finally was able to catch my bus.
So, if you ever ask yourself what happens if you loose your departure card in Singapore or if you are in the same situation. This is what happens.
Although I don't know it for sure, I must have lost the slip when looking for my credit card in my top secure money belt. Recognizing it on the day before heading on to Malaysia I asked at the reception of the hotel what would be the best thing to do. They recommended to call the immigration office. Because it was already too late to do so on the same day, I postponed it. The day after however, the tight schedule of our group of the German National Academic Foundation and my hangover left me with no possibility to make the call. Thus, I arrived at the counter for the Bus to Malaysia asking what usually happens at the border in this case. But somehow I seemed to the first person to encounter this problem. All they could tell me was that this might be a severe problem. As the bus was leaving I thought I just might give it a chance and see what happens.
When travelling from Singapore to Malaysia by bus you have to stop two times. First, before leaving the island to emigrate from Singapore. Second, after a short ride over the bridge and a few kilometres of fenced highway to immigrate into Malaysia. The critical part obviously was the first one.Especially because at both stops the bus leaves after a certain time and passengers who do not proceed fast enough are left behind (i am not kidding).
In the end, everything went out quite smoothly. After waiting what felt like ages I arrived at the emigration desk, committing that I had lost my departure card. I was led to the backoffice where I had to fill in an official replacement card and let my fingerprints being scanned. Overall this took about 15 minutes but I was lucky to be the only guy in trouble and finally was able to catch my bus.
So, if you ever ask yourself what happens if you loose your departure card in Singapore or if you are in the same situation. This is what happens.
Standort:
Tuas, Singapur
Sonntag, 18. November 2012
Bilder aus Singapur
Natürlich dürfen auch aus Singapur die Bilder nicht fehlen. Vorab allerdings noch ein paar erklärende Worte, damit ihr auch wisst, was und vor allem wen ihr auf den Bildern seht. In den ersten zwei Nächten nach meiner Ankunft, habe ich im Wink Hostel gewohnt und mir tagsüber Chinatown, den Financial District und Marina Bay angeschaut. Der eigentliche Grund meiner Reise - das Asientreffen der Studienstiftung 2012 - begann am am Donnerstagnachmittag. Da die Diashow chronologische geordnet ist, hier ein kurzer Abriss des Programms. Nach der Begrüßung am Donnerstag und einem Umtrunk im "Loof" am Abend, besuchten wir am Freitag die Singapur City Gallery, in der anhand verschiedener Modelle die akribische Stadtplanung Singapurs veranschaulicht wird. Anschließend wurden wir, nach einem kleinen Ausflug meinerseits in das arabische Viertel, von der deutschen Botschafterin Singapurs, Frau Angelika Viets, auf ihrer Residenz empfangen. Samstags standen verschiedene Workshops und eine Podiumsdiskussion auf dem Asia Campus der INSEAD Business School auf dem Programm. Dabei lieferte sich das dortige Restaurant mit der deutschen Botschaft ein enges Duell um das beste Essen des Wochenendes. Zum Ausklang ging es dann noch einmal zurück zum Marina Bay, wo jeden Abend eine unterhaltsame Licht- und Wassershow zu sehen ist. Ein leises Servus zum Abschied am Sonntag und schon fuhr mein Bus in Richtung Malaysia ab. Dazu folgt an dieser Stelle auch noch eine weitere Geschichte. Bis dahin wünsche ich viel Spaß mit den Bildern.
Standort:
Singapur
Donnerstag, 15. November 2012
Bangkok vs. Singapore
| Bangkok | Singapore | |
|---|---|---|
| Price Level | cheap | expensive |
| Architecture | melting pot | artwork |
| Cleaniness | low | very high |
| Crazyness | high | medium |
| Authorities | appear on request | big brother is watching |
| Traffic | crazy | orderly |
| Party | everything you want | cool and expensive |
| Public Transport | take a taxi | excellent |
| Vibe | freedom | artificial |
| Food | 9/10 | 7/10 |
| Stay forever? | not at all | not really |
This table is meant to be an initial draft. I appreciate any additional input or criticism.
Standort:
Singapur
Dienstag, 13. November 2012
Hari Deepavali!
Die erste Hälfte des Semesters ist geschafft und damit auch bereits die ersten Prüfungen (die Midterm Exams). Eine gute Gelegenheit also, um eine kleine akademische Verschnaufpause einzulegen und auf Reisen zu gehen. Passend dazu findet am kommenden Wochenende das Asientreffen der Studienstiftung in Singapur statt. Um mir den Stadtstaat etwas ausführlicher ansehen zu können, bin ich natürlich schon früher nach Singapur geflogen. So konnte ich mich außerdem mit einem Mannheimer Kommilitonen treffen, der derzeit ein Auslandssemester in Singapur verbringt.
Wie der Zufall es wollte, war mein Ankunftstag in Singapur ein Feiertag. Am Deepavali, dem Festival des Lichts, feiern die Inder den Sieg Ramas über den Dämonenkönig Ravana. Die zahlreichen indischen Einwanderer machen dieses Fest auch in Singapur zu einem Erlebnis. Mein Kommilitone aus Mannheim hatte mich netterweise zum gemeinsamen Feiern mit Austauschstudenten aus Indien in den Stadtteil Little India eingeladen. Als wir am Abend dort eintrafen, war zwar der größte Teil der Feierlichkeiten wohl schon vorbei, was uns allerdings nicht davon abhielt ein ausführliches indisches Abendessen einzunehmen. Da ich nur noch leichte thailändische Küche in kleinen Portionen gewöhnt bin, grenzte das für mich bereits an Völlerei. Das Essen war aber auch einfach zu gut, um nach der Hälfte aufzuhören.
Im Anschluss fuhren wir dann gemeinsam zu einem der Wohnanlagen der National University of Singapore (NUS). Typisch für Singapur wurde auch bei diesem Studentenwohnheim nicht gekleckert sondern geklotzt. Über 3000 Studenten finden allein in diesem Komplex einen Platz. Traditionell wurden im Park der Anlage ein paar Wunderkerzen abgebrannt. Die eingesetzten Exemplare erzeugten ehrlicherweise aber mehr Rauch als Funken. Da sich keiner von uns zu 100% sicher war, ob "Feuerwerk" an diesem Tag in Singapur überhaupt gestattet ist, wurde dieser Programmpunkt aber bewusst etwas kürzer gehalten.
Zu einem gelungenen Deepavali gehört neben gutem Essen und Feuerwerk wohl auch das Kartenspiel. In jedem Fall wurden alle Unkundigen von unseren indischen Freunden in die Kunst des indischen Pokerns eingeführt. Dabei handelt es sich um ein völlig anderes Spiel als das bei uns bekannte "Texas Hold'Em"-Poker. Vor allem die Regeln beim Setzen erscheinen bisweilen reichlich unlogisch. Allerdings lassen sich diese Ungereimtheiten auch zum eigenen Vorteil ausnutzen. Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem für jede Runde eine "Variante" erdacht wird, sollte man sein Geld allerdings gut beisammen halten, da sich kaum noch einschätzen lässt, wie gut die eigenen Karten eigentlich sind. Spannend wird es vor allem dann, wenn mehrere Spieler eine Variante unterschiedlich interpretieren und ausdiskutieren, wem das gesetzte Geld denn nun gehört. Zu Streit kam es aber nie, schließlich war Deepavali.
Deshalb auch an euch ein schönes Hari Deepavali!
Standort:
Singapur
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